Schlechtes Wetter

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wunderground fetch failed :/

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Sonnenaktivität per RSS

Ich habe ein kleines Modul zusammengestrickt, was per cron alle 2 Stunden die aktuelle "Weltraumwettervorhersage" von spaceweather.com runterlädt und mittels views als RSS-Feed zur Verfügung stellt.

Den komplette Feed gibt's hier. Da man sich aber im Allgemeinen nicht für Röntgenausbrüche etc. interessiert, kann man sich das auch entsprechend filtern lassen, indem man der View die gewünschten Ereignisse/Alarme - mit "+" getrennt - an die URL anhängt. Da ich normalerweise nur Polarlichtaktivitäten (k-Index) sehen will, verwende ich diese URL hier.

Es können alle gültigen Alert-Codes von spaceweather.com verwendet werden, die komplette Liste gibt es hier: Space Weather Alerts.

Periheldurchgang ISON

Sonne: 1 - ISON: 0 -> das war's für den "Jahrhundertkometen" - hier eine Animation des Periheldurchgangs aus Bildern der SOHO-Sonde:

Noch vor Erreichen des Perihels begann er schon merklich zu schwächeln und tatsächlich sah es erst so aus, als ob er sich komplett auflösen würde. Ein paar Krümel haben aber augenscheinlich doch die andere Seite erreicht, für das erwartete große Spektakel wird *das* aber nicht reichen. Ich habe meine Zweifel, ob Anfang Januar überhaupt noch etwas zum Fotografieren für mich übrig sein wird.

Was lernen wir daraus: "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen" ;)

Direktlink zum Video

/edit:
Es sieht trübe aus

Schwarze Löcher

Gerade las ich diesen Artikel, wo beschrieben wird, dass es sich bei einem in M 101 entdeckten Schwarzen Loch wohl doch nicht um eines der von der Theorie vorhergesagten mittelschweren SL, sondern lediglich um ein ungewöhnliches stellares SL handelt. Aus diesem Anlass will ich mal kurz ein paar Gedanken zur Diskussion stellen, die mir schon seit geraumer Zeit zum Thema Schwarze Löcher im Kopf rumgeistern. Nach der gängigen Auffassung gibt es ja vier verschiedene Typen:

  1. primordiale SL, die schon beim Urknall enstanden sein könnten
  2. stellare, die am Ende der Sternentwicklung stehen,
  3. mittelschwere, die sich noch in der Entwicklung befinden und somit das Bindeglied zu den
  4. superschweren SL bilden.

Meine These lautet nun, dass alle SL in den Zentren der Galaxien schon beim Urknall entstanden sind, d.h. die Typen 1 und 4 sind identisch.Das würde gleich mehrer beobachtbare Befunde recht zwanglos erklären, die bislang ungeklärt sind:

  • Es ist unbekannt, wie die Entwicklung der Galaxien mit den Schwarzen Löchern in ihren Zentren zusammenhängt

    => Die Löcher waren zuerst da und bildeten gleichsam die "Kondensationskeime" für alle Galaxien. Beim Urknall ist Energie quasi unbegrenzt vorhanden und die "Urlöcher" könnten deshalb mit einer großen Bandbreite an Masse entstanden sein.

  • Man findet keine primordialen Löcher

    => Wir haben nicht richtig hingesehen; jede Galaxie birgt eines in ihrem Zentrum => wir beobachten also tatsächlich unvorstellbare Mengen von ihnen.

  • Man findet keine/sehr wenige mittelschwere Schwarze Löcher - wo sind die Löcher die sich noch in der Entwicklung befinden?

    => Es gibt keine. Der Entwicklungspfad über Mittelschwere SL zu den superschweren existiert gar nicht oder ist extrem unwahrscheinlich.

Nun wäre die große Frage, ob irgendwelche physikalischen Tatsachen dagegen sprechen und ob man Beobachtungen machen könnte, die diese These widerlegen können. Ockham habe ich schonmal auf meiner Seite... ;)

Sichtbarkeit C/2012 S1 (ISON)


Im Moment läuft er nach Osten entlang der Ekliptik Richtung Sonne und geht kurz nach 2 Uhr auf. Um 5 Uhr kann man ihn im Löwen nahe Mars und Regulus sicherlich relativ leicht auffinden. Schätze, ein Feldstecher sollte reichen.

Für fotografische Ambitionen ist m.E. mindestens ein Tele und Nachführung erforderlich. Mit dem Teleskop kann ich ihn auf Grund der geringen Höhe leider nicht beobachten.

Die Bedingungen werden aber zunehmend schlechter - am 18.10. ist Vollmond und Ende Oktober geht der Komet dann erst um 3 Uhr auf, Mitte November um 5 Uhr im Sternbild Jungfrau - bis er dann irgendwann schon innerhalb der Erdbahn ist und nur noch am Taghimmel zu sehen sein wird. Damit endet die Sichtbarkeit vorerst.

Bevor am 28.11. das Perihelion durchlaufen wird kann er - möglicherweise - am Tag in der Nähe der Sonne sichtbar sein (Filter nicht vergessen!). Dann umrundet er sie im Skorpion. Leider wird man vom Periheldurchgang hierzuland nichts sehen, da die Sonne dann schon untergegangen ist. Zuweilen zerbröseln Kometen bei so engen Sonnenbegegnungen, manchmal verlieren sie auch zeitweise ihren Schweif. Die Vorhersagen, was nach dem Perihel passiert sind also mit großen Unsicherheiten behaftet.

In den nächsten 2 Wochen geht es nun steil aufwärts mit ihm - fast senkrecht zur Eklikptik durcheilt er den Schlangenträger, geht jeden Tag früher auf.und kann ab Mitte Dezember kurz vor der Morgendämmerung sicherlich wieder beobachtet werden, wobei aber möglicherweise der Vollmond um den 17. Dezember stört. Ab 23.12. wird er zirkumpolar und steht morgens um 5 bereits auf 35° Höhe im Herkules unweit von M 13.


Die Beobachtungsbedingungen werden nun immer besser - während der Komet schnell schwächer werden dürfte - möglicherweise kann er aber in der Zeit ab Mitte Dezember noch mit bloßem Auge gesehen werden. Mein Beobachtungsplaner gibt ihn (mit default-Parametern) ab 5.1.2014 aus - dann kann ich ihn auf jeden Fall mit dem Teleskop erreichen, sicherlich geht auch schon ein paar Tage vorher was, wenn's sich wettertechnisch anbietet.


Beobachtungsplaner

Ich habe mir vorgenommen, mal wieder ein paar Dinge zu optimieren, die billig/umsonst zu haben sind. Ein Punkt auf meiner Liste war die Beobachtungsplanung - denn die soll ja das halbe Leben sein... ;)

Mein Ablauf war bislang meistens so:

  • Klarer Himmel überrascht mich wie immer völlig unvorbereitet - Feststellung 1: Akkus sind leer, Feststellung 2: kein Plan was ich überhaupt sinnvoll aufnehmen kann...
  • Planetariumsprogramm hochfahren
  • Mondaufgang, -untergang und -phase anschauen - oft ist dann hier schon Schluss ;)
  • Wunschliste durchgehen und anhand von Aufgang, Untergang, Meridiandurchgang, Höhe über Horizont, Himmelsrichtung etc. ein Objekt nach dem Anderen ausschliessen, bis ein paar übrig bleiben, die für die Session in Frage kommen.
Für die letzten 3 Punkte kann ich mich jetzt durch ein bisschen Software unterstützen lassen. Da man ja heute alles im Web macht, besteht der Beobachtungsplaner aus einem Drupal-Modul mit Anbindung an eine JavaScript-Chartkomponente. Das Modul analysiert meine Wunschliste und filtert nach diversen Kriterien diejenigen Kandidaten raus, die in einer bestimmten Nacht sinnvoll beobachtet werden können. Anschliessend wird dies durch das JavaScript grafisch aufzubereitet, indem für jedes Objekt eine Kurve als Darstellung der Horizonthöhe über die Zeit ausgegeben wird.

Die Filterung arbeitet zweistufig. Im ersten Schritt wird jedes Objekt aus der Wunschliste über den Analysezeitraum die Horizontalkoordinaten berechnet und validiert. Aus aufeinanderfolgenden gültigen Horizontalkoordinaten ergeben sich - nennen wir sie mal - Beobachtungsfenster, welche im zweiten Schritt weiteren Ausschluss-Tests unterworfen werden.

Kriterien für gültige Horizontalkoordinaten:

  • Sonne weit genug unter Horizont - Stichwort astronomische Dämmerung
  • Objekt weit genug über Horizont - durch die Sternwarte und "Terrain" habe ich hier diverse Einschränkungen
  • Mond tief genug oder Beleuchtung gering genug
  • ggf. zeitliche Deadlines - falls man am nächsten Tag arbeiten muss ;)
Kriterien für gütlige Beobachtungsfenster:
  • Mindestdauer
  • Meridiandurchgang nicht zu weit von Anfang oder Ende entfernt - Säulenkollision droht
Als kleine Erleichterung für die Planung wird auch immer der Mondlauf mit ausgegeben und weil ich Kometenfan bin: automatisch die aktuelle Kometenliste vom Fachbereich Kometen der Wunschliste hinzugefügt.

Als kleine Zusatzfunktion kann man auch die Wunschliste über länger Zeiträume analysieren lassen - beispielsweise ein ganzes Jahr - und sich die Sichtbarkeitsdauern für jeden Tag ermitteln lassen. Daraus kann man dann mit der Tabellenkalkulation z.B. solche Darstellungen generieren lassen:


Das ist zwar so nicht gerade lesbar, aber wenn man sich die zugrundeliegenden Daten mal anschaut, dann kann man unter Anderem sehen, welche Objekte ganz umsonst auf der Wunschliste stehen, weil sie nie beobachtbar sind. Die Darstellung zeigt schön, wie schwer man es in unseren Breiten als Astronom hat. Bei den vielen Zwangspausen durch Mond und "weiße Nächte" grenzt es schon an ein kleines Wunder, wenn überhaupt mal eine der 3 Nächte im Jahr mit vernünftigem Wetter auch wirklich genutzt werden kann.


Paracorr Abstandsoptimierung

Da mein Paracorr zum Bildrand hin oftmals noch Koma zeigt, besonders wenn der Fokus nicht so ganz passt, habe ich mal ein bisschen recherchiert. Andere Sternfreunde berichten, dass eine leichte Abstandsverlängerung Paracorr<->Kamera Verbesserungen bewirken kann, was ich gerne mal nachvollziehen möchte. Darum habe ich mir zwei formschöne Pappringe ausgeschnitten (hochprofessionell mit Edding geschwärzt ;), die jeweils schätzungsweise 1mm auftragen. Der "Flansch" zwischen Korrektor und T2-Adapter scheint für diesen Zweck wie gemacht, da sollte hinterher auch nichts wackeln oder verkippen. Ich beginne gleich mit beiden Ringen, so dass der Abstand ca. 2mm verlängert wird, was in etwa dem z.B. hier empfohlenen Wert entspricht. Mal sehen, wann das Wetter einen 1. Test zulässt.

Frühling auf dem Saturn

Am Nordpol des Saturns ist die Sonne aufgegangen - genaugenommen bereits Ende 2009, eine Jahreszeit dauert auf dem Saturn über 7 Jahre. ;)
Deswegen hat das Cassini-Team, mit Hilfe diverser "Swing-By"s am Titan, die Inklinition der Sonde erhöht und vom Zentrum des mysteriösen Hexagons spektakuläre Aufnahmen, eines offenbar stabilen Wirbelsturmsystems direkt über dem Pol, übertragen:

Hier in Echtfarben.
Es erinnert - genau wie das bereits früher untersuchte Sturmsystem über dem Saturnsüdpol - an die großen irdischen Tiefdruckgebiete. Wie das Cassini-Team mitteilt, wurde beispielsweise ein "wolkenfreies" Auge mit sog. "Eyewall" im Zentrum ausgemacht, wie wir es von Wirbelstürmen auf der Erde kennen:

Im Gegensatz zu den irdischen, scheinen die polaren Stürme des Saturn vollkommen ortsfest zu sein, außerdem liegen sie in Sachen Größe und Windgeschwindigkeit weit jenseits dessen, was man hier beobachtet. Dass ein Zusammenhang zwischen den beiden rätselhaften Phänomenen besteht scheint sicher, wie der aussehen könnte, kann bislang nur kräftig spekuliert werden.

Quelle

THELI und Debian

Auf einem aktuellen Debian/sid lässt sich THELI nicht so ohne Weiteres installieren - insbesondere wenn man qt3 nicht im System haben möchte. Darum möchte ich das hier kurz durchspielen und auf die Probleme eingehen, die dabei auftreten (können).

  • QT3 installieren
    letztes qt3 runterladen, entpacken, configure, make => Fehler
    Mit GCC >= 4.6 muss der qvaluelist-Header gepatcht werden - siehe Anhang.
  • THELI-Pipeline
    keine Probleme
  • THELI-GUI
    QTDIR auf den Pfad der QT3-Installation setzen. install.sh => Fehler
    Der GUI-Installer verwendet uic/qmake im Pfad, das funktioniert natürlich nicht, wenn man qt3 in irgendeiner anderen dunklen Ecke installiert hat. Deshalb muss install.sh ebenfalls gepatcht werden. Der Patch im Anhang enthält jedoch *nicht* die echten Dateisystempfade sondern nur den Platzhalter THEQTBINDIR. Dadurch kann mein eigenes Install-Skript flexibel zur Laufzeit die Pfade austauschen.

    Den ganzen Prozess habe in einem Shell-Skript zusammengefasst und dokumentiert. Dies nimmt einem auch die Arbeit ab, die Patches runterzuladen und anzuwenden. Dauert auf meiner Kiste alles in allem ca. 45min.

Komet C/2011 W3 (Lovejoy)

Dieses Mitglied der Kreutz-Gruppe hat entgegen aller Erwartungen seinen Periheldurchgang überlebt. Die SOHO-Jungs sind fast ausgeflippt... spannende Tage für Kometenforscher ;). Interessant war, wie der Komet für kurze Zeit beide Schweife komplett verloren hat und wie sie sich nach dem Perihel erneut ausbildeten. Vielleicht gibt er auf der Südhalbkugel nun noch einen schicken Weihnachtskometen ab, die Schweife sind jedenfalls sehr ausgeprägt und schon wieder mehrer Grad lang. Ich vermute er könnte freiäugig gesehen werden.

Ca. 15s Animation aus Bildern der SOHO-Sonde - wie immer wird h264 benötigt;


Direktlink

/e: Jetzt hatte ich ihn schon fast wieder vergessen => er ist jetzt tatsächlich super auf der Südhalbkugel zu sehen. Ich denke Bilder sagen da mehr als Worte - das übertrifft sicherlich alle Erwartungen - Wahnsinn!

Itokawa meets POV


Auf der Homepage der Hayabusa-Mission gibt es seit einiger Zeit ein Drahtgittermodell von (25143) Itokawa zum Download. Da habe ich mich natürlich gleich an meine früheren Ausflüge mit POV erinnert und ein kleines Tool geschrieben, was die Hayabusa-Daten in eine POV-Szene konvertiert. Der Konverter schreibt dazu einen Vorspann - in dem ich eine Punktlichtquelle und die Kamera definiert habe - und gibt anschließend das eigentliche Drahtgitter als POV-Mesh2-Objekt aus.

Hier das Ergebnis - viel Spaß beim Rundflug um die olle Kartoffel:

Von den angebotenen Detailstufen habe ich die Variante mit knapp 200k Dreiecken gewählt. Die Animation besteht aus 400 Bildern (16s), dabei dreht sich der Asteroid 3mal um die y-Achse, die Kamera rotiert währenddessen einmal um die x-Achse. Die Einzelbilder wurden mit mencoder zusammengefügt und MPEG-4 kodiert.

Im Anhang;
  • Projektordner exkl. Hayabusa-Daten. Funktionierende Qt-Build-Umgebung ist Vorraussetzung, um den Konverter zu bauen...
  • generierte POV-Datei u. .ini
  • Signaturen

Fokus oder nicht Fokus (Happy End?)

Vergessen die dunklen Zeiten der "halbautomatischen" Fokussierung und das lange Stochern im Nebel: das Zauberwort heißt Bahtinov-Maske.

Das Thema hat mir keine Ruhe gelassen und vor ein paar Monaten konnte ich relativ preiswert eine in der Bucht erstehen.



Nach mehreren Einsätzen und ein bisschen Übung bin ich nun der Meinung: ich brauche nichts anderes mehr. Für mich ist es irgendwie einfacher - anders als oft beschrieben - an relativ dunklen Sternen zu fokussieren - gern auch ganz ohne Spikes. Wenn der Stern zu hell ist, kann ich das im "kritischen Bereich" irgendwie deutlich schlechter erkennen - ein schwächerer Stern zeigt im Fokus im Prinzip nur 3 Punkte, der Moment, wo die 3 Komponenten sich überdecken lässt sich dann sehr schön sehen. Zusammen mit meinem "Eichstrich" auf dem Okularauszug bin ich nun normalerweise in ca. 5 Minuten fertig - und zwar reproduzierbar.

Letzte Session => nach 3 Fotos fertig:


  • auf den Eichstrich gestellt
  • ups falsche Richtung
  • fertig
Gut, 100% perfekt ist er in dem Falle nicht gewesen, man muß aber auch berücksichtigen, dass die Mechanik vom Okularauszug vermutlich aus China stammt und man ihn deswegen - so feinfühlig wie es nötig wäre - gar nicht bewegen kann.

Ich bin jedenfalls begeistert!

Fokus oder nicht Fokus

Die Schlechtwetterperiode lässt mir auch Zeit, die eigenen Fehler zu analysieren. Dabei steht bei mir immer wieder das Thema Fokus ganz oben. Am liebsten hätte ich ja einen motorisierten Fokus, aber das Geld möchte ich eigtl erst in die Hand nehmen, wenn sich alles andere als untauglich erwiesen hat. Da lag es nahe, es erstmal mit halbautomatischer Fokussierung zu versuchen und den Part des Fokusmotors einfach selbst in die Hand zu nehmen. ;) Dazu habe ich mir mal DSLRFOCUS nebst eines passenden Kabels gekauft. Das Letztere kann meine Bastellösung zur Kamerauslösung (ich müsste den Drahtverhau eigtl mal knipsen ;) nun hoffentlich ersetzen und der Aufbau wird etwas robuster/störresistenter. Ob ich mit DSLRFOCUS reproduierbar gut in den Fokus komme, muss die Praxis zeigen, dazu bei besserem Wetter mehr.


Mitten in diesen Aktivitäten habe ich dann den "Trubel" (z.B. hier) um die sog. Bahtinov-Blende mitbekommen und mal bei einem ortsansässigen Metallbearbeiter eine Anfrage gestellt, bisher jedoch ohne Rückmeldung. Wäre natürlich wünschenswert, wenn man mit der Blende schneller und ebenso gut in den Fokus kommt wie mit einer Softwarelösung, aber man muss das Ding ja auch erstmal in vernünftiger Qualität und mit vernünftigem Preis gefertigt bekommen. Mal sehen, ob ich da überhaupt nochmal nachhake.

Wann wird's mal wieder richtig sternklar...


Vor lauter Schlechtwetter kam ich dazu, mal mein altes Sonnenuhr-Programm aufzupolieren:


Neu:
  • Umsetzung auf Qt4
  • Berücksichtigung der Neigung der Sonnenuhr (Stichworte: senkrechte Sonnenuhr an schräger (nicht O-W ausgerichtet) Wand
  • Korrekte Berücksichtigung der Erdachsneigung - Stichwort Analemma

Dadurch ist das jetzt fast schon eine Simulation und die Komplexität der Rechnungen hat sich erhöht. Wo ich früher noch die Gleichungssysteme in Komponentenschreibweise auf dem Papier gelöst und im Programm umgesetzt hatte, da werden jetzt die wildesten Koordinatentransformationen benötigt und es müssen Schnittpunkte von Geraden und Ebenen in 3D ermittelt werden. Dazu habe ich jetzt alles komplett mit Vektorrechnung umgesetzt was der lesbarkeit und der zunehmenden Komplexität etwas entgegenwirkt. Um das Rad nicht neu zu erfinden, habe ich mich auf die Suche nach einer handlichen Bibliothek zur komfortablen Vektorrechnung begeben. Diese meine ich in der eigen2-Bibliothek gefunden zu haben und nun kann ich meine Punktprodukte, Drehmatrizen etc. sehr komfortabel ausrechnen.


Was mir jetzt noch fehlt ist die Integration der eliptischen Umlaufbahn.

Sternkataloge online mit IRIS

Wenn man IRIS wie ich unter Linux per Emulation (wine) ausführt, gibt es eine elegante Methode, verschiedenste Sternkataloge online einzubinden. So kann man Astrometrie betreiben, ohne den Katalog komplett runterladen zu müssen oder gleich stapelweise Sternkataloge auf CD zu ordern. Dazu sucht man sich nur eine passende FTP-Quelle für den gewünschten Katalog und mountet die FTP-Adresse per curlftpfs an ein lokales Verzeichnis.

  • Vorraussetzungen:
    • Linux-Kernel mit fuse Unterstützung
    • wine
    • curlftpfs
  • Vorgehen am Beispiel USNO-A2.0
    • ggf. Fuse-Kernelmodul laden
      • sudo modprobe fuse
    • ggf. Software installieren:
      • sudo apt-get install curlftpfs
    • mit curlftps mounten
    • IRIS Einstellungen
      • in IRIS das soeben gemountete FTP-Verzeichnis als Katalogquelle eintragen:
        in diesem Beispiel ist root in wine als Z:\ eingebunden
      • im Astrometriedialog den passenden Katalog wählen
  • Probleme:
    • Manchmal scheint mir curlftpfs nicht so 100% stabil zu laufen, mit den oben verwendeten Optionen habe ich aber gute Erfahrungen gemacht. Im Einzelnen sind das:
      • -o cache=no => Cache abschalten
      • -s => Singlethreaded
      • -d => Debug - das hat auch zur Folge, dass curl im Vordergrund bleibt und man auf der Konsole diverse Ausgaben zu sehen bekommt. Wenn hier längere Zeit nichts passiert, IRIS aber weiterhin zu laden scheint, dann ist wahrscheinlich irgendwas hängen geblieben.
    • Je nach Kataloggröße kann der Vorgang sehr lange dauern. Bei mir (DSL 2000) bis zu 10min für den USNO-A2.0. Das liegt natürlich unter Anderem an den o.g. Optionen, da vor Allem das Caching sicherlich Einfluss auf die Geschwindigkeit hat (sonst wärs schließlich nutzlos.. ;).
  • URLs für einige von IRIS unterstützte Kataloge:

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