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Schwarze Löcher

Gerade las ich diesen Artikel, wo beschrieben wird, dass es sich bei einem in M 101 entdeckten Schwarzen Loch wohl doch nicht um eines der von der Theorie vorhergesagten mittelschweren SL, sondern lediglich um ein ungewöhnliches stellares SL handelt. Aus diesem Anlass will ich mal kurz ein paar Gedanken zur Diskussion stellen, die mir schon seit geraumer Zeit zum Thema Schwarze Löcher im Kopf rumgeistern. Nach der gängigen Auffassung gibt es ja vier verschiedene Typen:

  1. primordiale SL, die schon beim Urknall enstanden sein könnten
  2. stellare, die am Ende der Sternentwicklung stehen,
  3. mittelschwere, die sich noch in der Entwicklung befinden und somit das Bindeglied zu den
  4. superschweren SL bilden.

Meine These lautet nun, dass alle SL in den Zentren der Galaxien schon beim Urknall entstanden sind, d.h. die Typen 1 und 4 sind identisch.Das würde gleich mehrer beobachtbare Befunde recht zwanglos erklären, die bislang ungeklärt sind:

  • Es ist unbekannt, wie die Entwicklung der Galaxien mit den Schwarzen Löchern in ihren Zentren zusammenhängt

    => Die Löcher waren zuerst da und bildeten gleichsam die "Kondensationskeime" für alle Galaxien. Beim Urknall ist Energie quasi unbegrenzt vorhanden und die "Urlöcher" könnten deshalb mit einer großen Bandbreite an Masse entstanden sein.

  • Man findet keine primordialen Löcher

    => Wir haben nicht richtig hingesehen; jede Galaxie birgt eines in ihrem Zentrum => wir beobachten also tatsächlich unvorstellbare Mengen von ihnen.

  • Man findet keine/sehr wenige mittelschwere Schwarze Löcher - wo sind die Löcher die sich noch in der Entwicklung befinden?

    => Es gibt keine. Der Entwicklungspfad über Mittelschwere SL zu den superschweren existiert gar nicht oder ist extrem unwahrscheinlich.

Nun wäre die große Frage, ob irgendwelche physikalischen Tatsachen dagegen sprechen und ob man Beobachtungen machen könnte, die diese These widerlegen können. Ockham habe ich schonmal auf meiner Seite... ;)

Sichtbarkeit C/2012 S1 (ISON)


Im Moment läuft er nach Osten entlang der Ekliptik Richtung Sonne und geht kurz nach 2 Uhr auf. Um 5 Uhr kann man ihn im Löwen nahe Mars und Regulus sicherlich relativ leicht auffinden. Schätze, ein Feldstecher sollte reichen.

Für fotografische Ambitionen ist m.E. mindestens ein Tele und Nachführung erforderlich. Mit dem Teleskop kann ich ihn auf Grund der geringen Höhe leider nicht beobachten.

Die Bedingungen werden aber zunehmend schlechter - am 18.10. ist Vollmond und Ende Oktober geht der Komet dann erst um 3 Uhr auf, Mitte November um 5 Uhr im Sternbild Jungfrau - bis er dann irgendwann schon innerhalb der Erdbahn ist und nur noch am Taghimmel zu sehen sein wird. Damit endet die Sichtbarkeit vorerst.

Bevor am 28.11. das Perihelion durchlaufen wird kann er - möglicherweise - am Tag in der Nähe der Sonne sichtbar sein (Filter nicht vergessen!). Dann umrundet er sie im Skorpion. Leider wird man vom Periheldurchgang hierzuland nichts sehen, da die Sonne dann schon untergegangen ist. Zuweilen zerbröseln Kometen bei so engen Sonnenbegegnungen, manchmal verlieren sie auch zeitweise ihren Schweif. Die Vorhersagen, was nach dem Perihel passiert sind also mit großen Unsicherheiten behaftet.

In den nächsten 2 Wochen geht es nun steil aufwärts mit ihm - fast senkrecht zur Eklikptik durcheilt er den Schlangenträger, geht jeden Tag früher auf.und kann ab Mitte Dezember kurz vor der Morgendämmerung sicherlich wieder beobachtet werden, wobei aber möglicherweise der Vollmond um den 17. Dezember stört. Ab 23.12. wird er zirkumpolar und steht morgens um 5 bereits auf 35° Höhe im Herkules unweit von M 13.


Die Beobachtungsbedingungen werden nun immer besser - während der Komet schnell schwächer werden dürfte - möglicherweise kann er aber in der Zeit ab Mitte Dezember noch mit bloßem Auge gesehen werden. Mein Beobachtungsplaner gibt ihn (mit default-Parametern) ab 5.1.2014 aus - dann kann ich ihn auf jeden Fall mit dem Teleskop erreichen, sicherlich geht auch schon ein paar Tage vorher was, wenn's sich wettertechnisch anbietet.


Flatframe

Ein Flatframe/Flatfield ist eine kurzbelichtete Aufnahme einer möglichst gleichmäßig beleuchteten Fläche. Hier habe ich in den Zenit ca. 30min nach Sonnenuntergang fotografiert.
Am kontrastverstärkten Flat sieht man gut, wozu man das überhaupt braucht: nämlich um die ganzen hässlichen Variationen der Transmission rauszurechnen.
Hier tragen vor allem dazu bei:

  • ungleichmäßige Ausleuchtung (aka Vignettierung)
  • Dreck auf dem Chip
  • Spiegelschatten der EOS (Rand oben)
  • diese fiesen senkrechten Streifen (wo auch immer die eigtl. herkommen)
Wichtig ist, dass das Flat genau mit den gleichen Bedingungen wie die zu korrigierenden Bilder gemacht wird: ISO, Fokus, Kameraposition. Auch ein Vorteil einer Sternwarte: man kann am Ende der Session problemlos alles so stehenlassen und am nächsten Tag in der Dämmerung die Flats aufnehmen. Das geht im Notfall sogar bei bewölktem Himmel.

Ich weiß nicht wie ich jahrelang ohne leben konnte!

Beobachtungsplaner

Ich habe mir vorgenommen, mal wieder ein paar Dinge zu optimieren, die billig/umsonst zu haben sind. Ein Punkt auf meiner Liste war die Beobachtungsplanung - denn die soll ja das halbe Leben sein... ;)

Mein Ablauf war bislang meistens so:

  • Klarer Himmel überrascht mich wie immer völlig unvorbereitet - Feststellung 1: Akkus sind leer, Feststellung 2: kein Plan was ich überhaupt sinnvoll aufnehmen kann...
  • Planetariumsprogramm hochfahren
  • Mondaufgang, -untergang und -phase anschauen - oft ist dann hier schon Schluss ;)
  • Wunschliste durchgehen und anhand von Aufgang, Untergang, Meridiandurchgang, Höhe über Horizont, Himmelsrichtung etc. ein Objekt nach dem Anderen ausschliessen, bis ein paar übrig bleiben, die für die Session in Frage kommen.
Für die letzten 3 Punkte kann ich mich jetzt durch ein bisschen Software unterstützen lassen. Da man ja heute alles im Web macht, besteht der Beobachtungsplaner aus einem Drupal-Modul mit Anbindung an eine JavaScript-Chartkomponente. Das Modul analysiert meine Wunschliste und filtert nach diversen Kriterien diejenigen Kandidaten raus, die in einer bestimmten Nacht sinnvoll beobachtet werden können. Anschliessend wird dies durch das JavaScript grafisch aufzubereitet, indem für jedes Objekt eine Kurve als Darstellung der Horizonthöhe über die Zeit ausgegeben wird.

Die Filterung arbeitet zweistufig. Im ersten Schritt wird jedes Objekt aus der Wunschliste über den Analysezeitraum die Horizontalkoordinaten berechnet und validiert. Aus aufeinanderfolgenden gültigen Horizontalkoordinaten ergeben sich - nennen wir sie mal - Beobachtungsfenster, welche im zweiten Schritt weiteren Ausschluss-Tests unterworfen werden.

Kriterien für gültige Horizontalkoordinaten:

  • Sonne weit genug unter Horizont - Stichwort astronomische Dämmerung
  • Objekt weit genug über Horizont - durch die Sternwarte und "Terrain" habe ich hier diverse Einschränkungen
  • Mond tief genug oder Beleuchtung gering genug
  • ggf. zeitliche Deadlines - falls man am nächsten Tag arbeiten muss ;)
Kriterien für gütlige Beobachtungsfenster:
  • Mindestdauer
  • Meridiandurchgang nicht zu weit von Anfang oder Ende entfernt - Säulenkollision droht
Als kleine Erleichterung für die Planung wird auch immer der Mondlauf mit ausgegeben und weil ich Kometenfan bin: automatisch die aktuelle Kometenliste vom Fachbereich Kometen der Wunschliste hinzugefügt.

Als kleine Zusatzfunktion kann man auch die Wunschliste über länger Zeiträume analysieren lassen - beispielsweise ein ganzes Jahr - und sich die Sichtbarkeitsdauern für jeden Tag ermitteln lassen. Daraus kann man dann mit der Tabellenkalkulation z.B. solche Darstellungen generieren lassen:


Das ist zwar so nicht gerade lesbar, aber wenn man sich die zugrundeliegenden Daten mal anschaut, dann kann man unter Anderem sehen, welche Objekte ganz umsonst auf der Wunschliste stehen, weil sie nie beobachtbar sind. Die Darstellung zeigt schön, wie schwer man es in unseren Breiten als Astronom hat. Bei den vielen Zwangspausen durch Mond und "weiße Nächte" grenzt es schon an ein kleines Wunder, wenn überhaupt mal eine der 3 Nächte im Jahr mit vernünftigem Wetter auch wirklich genutzt werden kann.


Paracorr Abstandsoptimierung

Da mein Paracorr zum Bildrand hin oftmals noch Koma zeigt, besonders wenn der Fokus nicht so ganz passt, habe ich mal ein bisschen recherchiert. Andere Sternfreunde berichten, dass eine leichte Abstandsverlängerung Paracorr<->Kamera Verbesserungen bewirken kann, was ich gerne mal nachvollziehen möchte. Darum habe ich mir zwei formschöne Pappringe ausgeschnitten (hochprofessionell mit Edding geschwärzt ;), die jeweils schätzungsweise 1mm auftragen. Der "Flansch" zwischen Korrektor und T2-Adapter scheint für diesen Zweck wie gemacht, da sollte hinterher auch nichts wackeln oder verkippen. Ich beginne gleich mit beiden Ringen, so dass der Abstand ca. 2mm verlängert wird, was in etwa dem z.B. hier empfohlenen Wert entspricht. Mal sehen, wann das Wetter einen 1. Test zulässt.

Frühling auf dem Saturn

Am Nordpol des Saturns ist die Sonne aufgegangen - genaugenommen bereits Ende 2009, eine Jahreszeit dauert auf dem Saturn über 7 Jahre. ;)
Deswegen hat das Cassini-Team, mit Hilfe diverser "Swing-By"s am Titan, die Inklinition der Sonde erhöht und vom Zentrum des mysteriösen Hexagons spektakuläre Aufnahmen, eines offenbar stabilen Wirbelsturmsystems direkt über dem Pol, übertragen:

Hier in Echtfarben.
Es erinnert - genau wie das bereits früher untersuchte Sturmsystem über dem Saturnsüdpol - an die großen irdischen Tiefdruckgebiete. Wie das Cassini-Team mitteilt, wurde beispielsweise ein "wolkenfreies" Auge mit sog. "Eyewall" im Zentrum ausgemacht, wie wir es von Wirbelstürmen auf der Erde kennen:

Im Gegensatz zu den irdischen, scheinen die polaren Stürme des Saturn vollkommen ortsfest zu sein, außerdem liegen sie in Sachen Größe und Windgeschwindigkeit weit jenseits dessen, was man hier beobachtet. Dass ein Zusammenhang zwischen den beiden rätselhaften Phänomenen besteht scheint sicher, wie der aussehen könnte, kann bislang nur kräftig spekuliert werden.

Quelle

THELI und Debian

Auf einem aktuellen Debian/sid lässt sich THELI nicht so ohne Weiteres installieren - insbesondere wenn man qt3 nicht im System haben möchte. Darum möchte ich das hier kurz durchspielen und auf die Probleme eingehen, die dabei auftreten (können).

  • QT3 installieren
    letztes qt3 runterladen, entpacken, configure, make => Fehler
    Mit GCC >= 4.6 muss der qvaluelist-Header gepatcht werden - siehe Anhang.
  • THELI-Pipeline
    keine Probleme
  • THELI-GUI
    QTDIR auf den Pfad der QT3-Installation setzen. install.sh => Fehler
    Der GUI-Installer verwendet uic/qmake im Pfad, das funktioniert natürlich nicht, wenn man qt3 in irgendeiner anderen dunklen Ecke installiert hat. Deshalb muss install.sh ebenfalls gepatcht werden. Der Patch im Anhang enthält jedoch *nicht* die echten Dateisystempfade sondern nur den Platzhalter THEQTBINDIR. Dadurch kann mein eigenes Install-Skript flexibel zur Laufzeit die Pfade austauschen.

    Den ganzen Prozess habe in einem Shell-Skript zusammengefasst und dokumentiert. Dies nimmt einem auch die Arbeit ab, die Patches runterzuladen und anzuwenden. Dauert auf meiner Kiste alles in allem ca. 45min.

Dach drauf

Gestern haben MMO + ich die Tür eingebaut und die letzte Wand zugemacht.
Anschließend kamen die fehlende beiden Sparren und die Bretter auf's Dach:


heute habe ich noch alles gestrichen...

Nun muss nur noch der Dachkasten zu und der Fussboden rein. wird beides nochmal knifflig ;)
Ausserdem brauche ich noch Lösungen für die berühmte Klappe sowie die Sturmsicherung, beim Dachbelag bin ich noch unschlüssig und Elektro ist auch noch 1-2 Überlegungen wert.

Ständerkonstruktion fertig

Ständerkonstruktion ist so gut wie fertig:


Für das Laufsystem habe ich mich für Rolltorkomponenten von der Stange entschieden, leider musste ich die Schienen jeweils 2m zu lang kaufen, da ich nicht stückeln will und die passenden Größe nicht zu finden war:

und der freundliche Tischler hat mir die Rollen in den Balken versenkt:

Es gleitet sehr leicht und fast geräuschlos, macht soweit alles einen guten Eindruck.
Das Holz für die Beplankung habe ich auch schon bestellt. Nach dem Urlaub geht's weiter

36 Cube

Zuerst war ich schon leicht verzweifelt, als mein Backtracker alle zig-Millionen Stellungen durch hatte und keine Lösung ausspuckte. Nach erfolgloser Fehlersuche brachte mich dann die Wikipedia auf die richtige Fährte - gemein!

Quellen vom Backtracker (Qt-basiert) im Anhang und hier alle 96 Lösungen ;)
(die Bildchen gibt das GUI vom Backtracker aus)

Source Package: 
cube36.tar.gz (r4116, 30.10. '17)

Komet C/2011 W3 (Lovejoy)

Dieses Mitglied der Kreutz-Gruppe hat entgegen aller Erwartungen seinen Periheldurchgang überlebt. Die SOHO-Jungs sind fast ausgeflippt... spannende Tage für Kometenforscher ;). Interessant war, wie der Komet für kurze Zeit beide Schweife komplett verloren hat und wie sie sich nach dem Perihel erneut ausbildeten. Vielleicht gibt er auf der Südhalbkugel nun noch einen schicken Weihnachtskometen ab, die Schweife sind jedenfalls sehr ausgeprägt und schon wieder mehrer Grad lang. Ich vermute er könnte freiäugig gesehen werden.

Ca. 15s Animation aus Bildern der SOHO-Sonde - wie immer wird h264 benötigt;


Direktlink

/e: Jetzt hatte ich ihn schon fast wieder vergessen => er ist jetzt tatsächlich super auf der Südhalbkugel zu sehen. Ich denke Bilder sagen da mehr als Worte - das übertrifft sicherlich alle Erwartungen - Wahnsinn!

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